Mehr als 1000 Besucher bei der Spatzenschau

Tauch ein in die Welt der berühmten Regensburger Domspatzen!

So lautete das Motto der Spatzenschau in diesem Jahr.  Chor, Gymnasium und Internat der Regensburger Domspatzen öffneten nach Abschluss der mehrjährigen Generalsanierung ihre Türen. Musik der Extra-Klasse, Proben mit den Domspatzen und viele weitere Attraktionen lockten mehr als 1000 Besucher ins Nest der Spatzen in der Reichsstraße.

Sieben Jahre wurde geplant und gebaut. Nun steht die Generalsanierung der Institution vor dem Abschluss. Entstanden sind ein neues Gymnasium, neue Chörsäle und Stimmbildungsräume, ein neuer Speisesaal, ein großzügiges und einladendes Foyer, neue Wohn- und Lebensräume für die Tages- und Internatsschüler sowie eine neue Hauskapelle. Im Foyer und auf den Gängen drängten sich die Besucher. Die Domspatzen boten ein Programm für jeden Geschmack. „Das ist alles ganz fein geworden hier“, staunte eine Besucherin. Auch Leute von weit her nutzen die Gelegenheit, einmal hinter die neuen Kulissen der weltberühmten Domspatzen zu schauen oder die hauseigene Küche zu testen. Sie konnten selbst im Chor mitsingen oder mit Domspatzen-Chorleitern ihre eigene Stimme neu entdecken. „ich bin schon immer Fan der Domspatzen, das wollte ich mir heute nicht entgehen lassen“, sagte ein Besucher, der eigens aus München anreiste.

In Klassenzimmern des Gymnasiums präsentierten sich sämtliche Fachschaften. Schüler und Lehrer standen zum Gespräch bereit oder leiteten die pfiffigen Mitmach-Aktionen an. Besonders beeindruckend: Der neue naturwissenschaftlich-technologische Bereich, vom 3D-Drucker bis zur Virtual-Reality-Brille, hier gab es Vieles zu bestaunen. Das Domspatzen-Gymnasium ist gerade erst wieder als einziges in Bayern als „BwInf-Schule 2019/2020“ ausgezeichnet worden. Es erfährt damit eine Anerkennung für die besondere Förderung von Informatik-Nachwuchs. „Unsere Schüler bekommen neben einer außergewöhnlichen musikalischen Bildung auch eine Top-Förderung in allen anderen Fächern, besonders in Naturwissenschaft und Technik“, sagt Christine Lohse, Chefin des Gymnasiums. Schüler der Domspatzen programmierten bereits am Quantencomputer und sind gefragte Referenten auf Kongressen und in Unternehmen. Bei „Jugend forscht“ sind Domspatzen regelmäßig unter den Besten.

Es versteht sich von selbst, dass an diesem Tag auch „Musik der Extra-Klasse“ zu hören war. Die hauseigene Big Band machte den Auftakt und brachte die Gäste schon gleich zu Beginn auf Betriebstemperatur.  Neben den Chören der Domspatzen und Domkapellmeister Christian Heiß standen das Weltklasse-Ensemble Singer Pur, Countertenor Franz Vitzthum und das Hannes-Keseberg-Duo auf der Bühne. Alles Künstler, die bei den Domspatzen groß geworden sind. „Wenn ich heute Musik auf diesem Niveau machen darf, dann denke ich immer dankbar an meine Zeit bei den Domspatzen zurück“, sagte der mittlerweile international gefragte Counter-Tenor Franz Vitzthum. Claudia Reinhard, Sopranistin bei Singer Pur, appellierte ans Publikum: „Wenn sie Jungs haben, die musikalisch sind und gerne singen, schicken sie sie zu den Domspatzen, hier kann was aus ihnen werden“, sagte sie, auch im Blick auf zwei ihrer Ensemblekollegen.

Die Wohn- und Lebensräume der Internatsschüler wurde im Zuge der Sanierungsmaßnehmen renoviert.  Die Möglichkeiten des Internats und der Tagesbetreuung sind vielfältig, vom eigenen Hallenbad, über Kunstrasenplatz und Turnhalle bis hin zu spirituellen und kulturellen Angeboten. Seit gut einem halben Jahr steht Christian Heiß als Domkapellmeister an der Spitze dieser traditionsreichen Institution. Mit Christine Lohse hat erstmals in der Geschichte seit diesem Schuljahr eine Frau die Leitung des Gymnasiums übernommen. Das Bistum investierte rund 46 Millionen Euro in die Generalsanierung von Gymnasium und Internat sowie den Neubau von Chorsälen, Musikzimmern und Hauskapelle. Knapp 10 Millionen Euro sind vom Freistaat Bayern als Zuschuss in Aussicht gestellt.