Singendes Zeichen der Hoffnung
Viele Menschen kamen, um mit den Domspatzen und Bischof Rudolf für den Fieden in der Ukraine und der Welt zu beten und zu singen.
Am Samstag läutete die Regensburger Domglocke um 16 Uhr genau eine Minute lang. Dieses Glockengeläut sollte ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden in die Ukraine schicken. Im Dom Sankt Peter begann zu dieser Zeit das musikalische Friedensgebet der Regensburger Domspatzen. Zu diesem Gebetsgottesdienst hatten die jungen Sänger, gemeinsam mit Bischof Voderholzer und dem Domkapitel, die Gläubigen eingeladen.
Lieder und Gebete für den Frieden
Ein Ende des Krieges in der Ukraine scheint momentan nicht in Sicht. Jeden Tag erschüttern uns neue Meldungen über Zerstörung, Leid und Vertreibung der Menschen aus ihrer Heimat in der Ukraine. Auch die jungen Sänger der Domspatzen machen sich viele Gedanken über diese bedrückende Situation. Mit ihrem Gesang wollten sie ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden und Versöhnung setzen.
Viele Menschen folgten der Einladung und nahmen an diesem besonderen Friedensgebet teil. Bischof Rudolf Voderholzer stand dem Gebetsgottesdienst vor und erteilte zum Abschluss den Segen. Er dankte den Domspatzen von Herzen für ihr Engagement und das damit verbundene starke Zeichen für den Frieden. Neben dem Regensburger Bischof nahm der ukrainisch-orthodoxe Priester und Dozent Ruslan Denysiuk Platz. Er floh mit seiner Familie aus der Ukraine und fand in Regensburg Zuflucht. Gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern wohnt er im ehemaligen Haus des verstorbenen Domkapellmeisters Georg Ratzinger in der Regensburger Altstadt. Als besonderes Zeichen der Verbundenheit mit seinen Landsleuten sang er eine orthodoxe Fürbittenreihe in Kirchenslawisch. Vor dem Altar im Regensburger Dom Sankt Peter stand ein großes Franziskuskreuz erhellt durch zwei Kerzenleuchter. Auf den Stufen davor wurde eine ukrainische Fahne ausgelegt. Darauf verteilt waren blaue Glassteine – sie sollten Tränen der Trauer über den Krieg symbolisieren. Um die Verbundenheit im Gebet auszudrücken, nahmen die Geistlichen bewusst vor den Gläubigen Platz und nicht wie üblich im Altarraum.
Starkes Statement der jungen Christen und Sänger
Domspatz Adrian Schmid, dessen Mutter und deren Familie aus der Nähe von Odessa stammen, las die Fürbitten. Für ihn war es ein besonderer Moment. Gemeinsam mit seiner Mutter holte er vor Kurzem seinen Opa aus der Ukraine nach Regensburg. Insgesamt 4000 Kilometer legten sie bei dieser Reise mit dem Auto zurück. Über Österreich, Ungarn, Rumänien und Moldau fuhren sie an die ukrainische Grenze, wo sie den Vater seiner Mutter in die Arme schließen konnten. Geschlafen haben Adrian und seine Mutter teilweise im Auto bei Minus 10 Grad. Nun wohnt sein Opa bei ihm und seiner Mutter in Regensburg. Sein Großvater nahm auch am Friedensgebet teil und ist glücklich darüber bei seiner Familie in Sicherheit zu sein.
Kollekte für die Ukraine-Flüchtlingshilfe der Caritas
Unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß sangen die Regensburger Domspatzen Lieder, die einen Bezug zu Hoffnung und Frieden herstellten. Chorleiterin Kathrin Giehl unterstütze die jungen Sängerknaben musikalisch an der Orgel. Auf das flammende Engagement seiner Spatzen war Domkapellmeister Christian Heiß besonders stolz. Und unterstützte diese Idee wo er nur konnte. Am Ende des musikalischen Friedensgebetes sammelten die Domspatzen an den Ausgängen der Kathedrale eine Kollekte. Dieses Geld geht vollständig an die Ukraine-Flüchtlingshilfe der Caritas im Bistum Regensburg. Alle Infos zur Caritas Flüchtlingshilfe in der Ukraine können sie auf der Homepage www.caritas-regensburg.de nachlesen.