Musik ohne Grenzen: Regensburger Domspatzen & Musica Florea Prag
Grund für den Konzert-Kurztrip nach Klatovy, Pilsen und Prag war auch das 10-jährige Jubiläum der Repräsentanz des Freistaates Bayern in der Tschechischen Republik.
Die Regensburger Domspatzen brachen am ersten Oktoberwochenende zu einer kleinen Konzertreise nach Tschechien auf. Gemeinsam mit dem Barockorchester „Musica Florea Prag“ präsentierten sie am 4. Oktober in Klatovy und am 5. Oktober in Pilsen Werke von Antonio Vivaldi und Jan Dismas Zelenka. Im Mittelpunkt stand das berühmte „Gloria“ von Vivaldi. Grund für den Konzert-Kurztrip nach Klatovy, Pilsen und Prag war auch das 10-jährige Jubiläum der Repräsentanz des Freistaates Bayern in der Tschechischen Republik.
Festliche Barockmusik
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Repräsentanz des Freistaates Bayern in der Tschechischen Republik bestritten die Regensburger Domspatzen gemeinsam mit dem Barockorchester „Musica Florea Prag“ von 4. bis 6. Oktober eine Konzertreise nach Tschechien. „Mit Glanz & Gloria – Vivaldi und Zelenka“, so lautete der Titel des Programms, welches in der Jesuitenkirche Klatovy und in der St. Bartholomäus Kathedrale Pilsen aufgeführt wurde. Domkapellmeister Christian Heiß rückte an den beiden Abenden Vivaldis berühmtes „Gloria“ und Zelenkas „Magnificat“ in den Mittelpunkt. Beide Werke stehen für prächtige Barockmusik. Die Reise endete am Sonntag, 6. Oktober mit Messe und Kurzkonzert im Prager Veitsdom.
Musikalische Begegnung in Regensburgs Partnerstadt
„Es war uns eine große Freude, dass wir gemeinsam mit unseren tschechischen Freunden diese wundervolle Musik in deren Heimat musizieren durften“, sagt Domkapellmeister Christian Heiß. Mit dem Barockorchester Musica Florea aus Prag habe man bereits in diesem Jahr, bei den Tagen Alter Musik in Regensburg, erfolgreich zusammengearbeitet. Neben den Aufführungen war auch Zeit für Begegnung und Kultur. Die Buben und jungen Männer besichtigten in Klatovy die im 17. Jahrhuntert eingerichteten Katakomben der Jesuitenkirche und erhielten in Pilsen eine Dom- und Stadtführung. Am Sonntag dann ging es dann in den Veitsdom nach Prag zu einer Heilige Messe mit anschließendem Kurzkonzert. Die Domspatzen sangen dort die Missa „Lauda Sion“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina; Musik, die zur DNA des fast 1050 Jahre alten Knabenchors gehört. Der Regensburger Dompropst Dr. Franz Frühmorgen begleitete in Vertretung des Bischofs und der Partnerdiözese Regensburg seine Domspatzen. Zum Abschluss der Reise wurde der weltberühmte Knabenchor noch im Erzbischöflichen Palais empfangen.
Die Regensburger Domspatzen stehen für Chorgesang der Spitzenklasse. Sie sind der wohl älteste Knabenchor der Welt. Seit 975 erklingt im Dom St. Peter zu Regensburg ihr Gesang. Ihr klarer und warmer Chorklang hat die Domspatzen aus Regensburg über Jahrzehnte hin berühmt und unverwechselbar gemacht. Seit 2022 nehmen Gymnasium und Internat auch Mädchen auf, die einen eigenen Mädchenchor am Regensburger Dom bilden.
In diesem Jahr arbeiteten die Domspatzen mit dem renommierten Alte-Musik-Ensemble Musica Florea Prag zusammen. Es hat sich zur Aufgabe gemacht hat, seinem Publikum die Barockmusik so zu präsentieren, wie sie damals wohl zu hören war. Das Studium zeitgenössischer Quellen, ein detailliertes Verständnis der damaligen Musik-Ästhetik und die Nutzung historischer Instrumente gehören zum unverzichtbaren Kern ihres künstlerischen Wirkens. Dieses Grundverständnis beeinflusste in nachhaltiger Weise die Klang-Charakteristik dieses Ensembles.
Mit Carine Tinney und Julia Dendl konnten die Domspatzen zwei junge herausragende Sängerinnen gewinnen. Die schottisch-maltesische Sopranistin Carine Tinney ist international renommiert und bereits mehrfach ausgezeichnet. Julia Dendl (Mezzo-Sopran/Alt) ist gebürtige Landshuterin und studierte in Regensburg Gesang. Ihr wird schon in jungen Jahren eine herausragende Stimme mit der Lizenz zur großen Karriere attestiert.